Alternative zum klassischen E5

Von der Kaunergrathütte zur Rüsselsheimer Hütte, neue E5-Variante

Touren Details

WEGBESCHREIBUNG

Von der Kaunergrathütte führt der Weg im oberen Abschnitt hinunter auf den Kamm der Seitenmoräne. Dieser folgen wir etwa 100 Höhenmeter abwärts, dann zieht der Weg in einigen Serpentinen hinunter zur mit grobem Moränenschutt bedeckten Sohle des ehemaligen Gletscherbeckens. Über eine Holzbrücke führt ein neuer Weg hinüber auf die orographisch rechte Seite des Bachbettes. Gut bezeichnet folgt der Weg dem Bach bis zu zwei weitern Brücken, wo der alte Weg wieder erreicht wird. Wenig tiefer passiert man ein uriges Schmelzwasser-Sammelgebiet, in dem klare Bäche und von Gesteinsmehl getrübtes milchiges Wasser zusammenfließen. Im Hochsommer blühen im Gesteinsschutt sehr schön der gelbe Petersbart und andere hochalpine Pflanzen. An sehr schön gebänderten Gletscherschliffen zweigt nach rechts der Cottbuser Höhenweg ab, nach links führt ein Steig hinauf zum Karleseck und weiter zum schönen Mittelbergles See. Wir folgen jedoch dem Hüttenweg (Nr. 927) bergab ins mittlere Plangeroßtal, einem Hochkar mit hufeisenförmigen Profil, das frühere Gletscher ausgehobelt haben. Immer rechts des Luß-Baches führt der Weg nun durch ein Wiesenblumenparadies. Die einfache Holzhütte der Plageroßalm (Bewirtung nur zeitweilig mit Getränken) lädt zu einer kurzen Zwischenrast ein. Hier hat man einen schönen Blick auf die gegenüber liegende Königin des Geigenkammes, die Hohe Geige. Rechts darunter erkennen wir schon unser nächstes Ziel, die Rüsselsheimer Hütte. Von der Alm ein kurzes Stück abwärts, über zwei Brücken queren wir den rauschenden Wildbach und anschließend geht's auf schmalem Weg hinunter in die Waldzone. Der Abstieg geht in die Knie, denn der nun folgende Waldweg führt rasch in steilem Verlauf in Kehren talwärts. Doch ein prächtiger Wasserfall, der seine höchste Wassermenge am Nachmittag zeigt, ist eine Verschnaufpause zum Ausruhen der Knie wert. Bald sind der Talboden und der Ortseingang nach Plangeroß erreicht. Hier laden einige Gasthöfe zur Einkehr ein. Für den Weiterweg halten wir uns an der Brücke am Ortseingang links, um dem Lauf der Pitze entlang des rechten Ufers etwa 350 m abwärts zu folgen. Hier gelangen wir an der Pitztalstraße an den gemeinsamen Parkplatz für die Kaunergrat- und die Rüsselsheimer Hütte. Von hier aus sind noch etwa 700 m Anstieg zur Rüsselsheimer Hütte zu bewältigen.

Am Parkplatz überqueren wir die Straße (L36). Ein Weidegatter führt auf den direkten Aufstiegsweg (bitte Gatter wieder verschließen). Über einen bewachsenen Schuttkegel geht es in Kehren aufwärts, später am rauschenden Kitzlesbach entlang. Es folgt ein Waldabschnitt, anschließend offenes Gelände. Ein Bachübergang ist durch eine Brückenpassage entschärft. Hier ist die Hälfte des Anstiegs bereits geschafft. Nun in Kehren weiter empor mit zwei kurzen mit Ketten gesicherten Abschnitten. Mit jedem Meter des Anstiegs weitet sich die Aussicht auf das innere Pitztal und zu den markanten Bergen des Kaunergrats. Nach etwa 2 Stunden Anstieg ist die gemütliche Hütte erreicht.

SICHERHEITSHINWEIS

Bitte auf dem Weg bleiben und Abschneider vermeiden.

AUSRÜSTUNG

Festes Schuhwerk, Sonnenschutz und Kleidung auch für kaltes Wetter (Höhenlage!)

Von der Rüsselsheimer Hütte ins Rettenbachtal, neue alpine E5-Variante

Touren Details

WEGBESCHREIBUNG

Von der Rüsselsheimer Hütte folgen wir der Beschilderung "Mainzer Höhenweg". Anfangs gemütlich ansteigend führt der Weg durch Almgelände zum Fuß der großen Stirnmoräne des ehemaligen Weißmaurachgletschers unter dem Puitkogel. Hier (nach etwa 20 Minuten) zweigt der Weg rechts ab (Mainzer Höhenweg) und steigt in vielen Kehren über die Moränenflanke aufwärts. Oben angelangt, erblickt man beim kurzen Verschnaufen den milchkaffee-braunen Weißmaurachsee, der seine trübe Färbung von den Schwebstoffen des Gesteinsmehls erhält, das im Gletscherschmelzwasser enthalten ist.

Auf dem Moränenrücken weiter ansteigend hinauf zur nun gut sichtbaren tiefsten Einsattelung zwischen Puitkogel und Weißmaurachkogel, dem Weßmaurachjoch, dem mit 2.959 m ersten Höhepunkt der Überschreitung. Die letzten gut 100 Höhenmeter Anstieg durch die felsigen Rippen werden durch verankerte Ketten erleichtert. Vorsicht besonders im Frühsommer bei Altschnee oder Vereisung. Der Ausblick vom Joch ist grandios: im Westen krönen die Waze, Verpeilspitze und Rofelewand den Kaunergrat, im Osten leuchten im morgendlichen Gegenlicht die östlichen Ötztaler und die Berge des Hochstubai.

Hier verlassen wir den Mainzer Höhenweg und halten uns strikt links jenseits des Jochs. Seil- und Kettensicherungen und im Fels eingelassene Trittstufen helfen beim Abstieg entlang der Felsen. Vorsicht bei Neuschnee oder noch Altschnee, der sich hier oben oft lange hält. Die Route folgt nun den einzelnen Steinmännern und Markierungen auf Pfadspuren (kein ausgetretener Weg!) durch Gesteinsschutt, später über grasige Hänge durch das "Weite Kar". Nach langem Abstieg erreichen wir das Pollestal. Auf der Almstraße eine etwa 400 m lange Strecke ansteigend, dann der Beschilderung "Schwarzkogel" folgen. Nach dem Brückchen über den Pollesbach erfolgt der lange Anstieg zum Schwarzkogel, erst durch sanft geneigte Grashänge, später steiler werdend zu den Schrofen empor. Der im Sommer 2016 angelegte neue Weg führt in langem Anstieg direkt hinauf auf den aussichtsreichen Gipfel des Schwarzkogels. Hoffentlich ist die Sicht hervorragend, denn dann reicht der Blick auf unzählige Dreitausender des Stubai, der Ötztaler und zu den schroffen Gipfeln der Dolomiten.

Nach ausgiebiger Gipfelrast zieht der Weg hinab in Richtung Schwarzsee. Von dessen Ufer blicken wir zurück zu den Bergen des Geigenkammes mit der Silberschneid, hinter der sich die Hohe Geige etwas versteckt. Wir folgen dem Weg in Richtung Rotkogeljochhütte, einer Bergstation verschiedener Seilbahnen im Hochsöldener Skigebiet. In vielen Kehren geht es nun hinab zur bewirtschafteten Rettenbachalm (leider derzeit keine Nächtigungen möglich). Hier erreichen wir jenseits der Straße die Hauptroute des Fernwanderweges E5 in Richtung Zwieselstein. Hier hält auch der Bus, der das Sommerskigebiet des Rettenbachferners mit Sölden verbindet. In Sölden besteht Busanschlussmöglichkeit nach Zwieselstein (AV-Talherberge, Selbstversorgerhütte).

AUSRÜSTUNG

Die Tour ist für erfahrene Bergwanderer geeignet. Wegen der Höhenlage der zu überschreitenden Jöcher und Gipfel ist unbedingt Wetterschutz und geeignete Kleidung erforderlich. Nähere Info über den aktuellen Wegzustand bei der Hüttenwirtin erfragen.